Warum ich nicht in Bayern wohnen möchte

Bayern ist für viele Menschen ein attraktives Bundesland: wirtschaftsstark, landschaftlich reizvoll und kulturell traditionsreich. Doch für mich persönlich ist es kein Ort, an dem ich leben möchte. Als politisch denkender Mensch, mit besonderem Interesse für Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, insbesondere Veganismus, und evidenzbasierter Entscheidungsfindung, sehe ich Bayern in vielerlei Hinsicht als wenig kompatibel mit meinen Überzeugungen.

1. Politische Landschaft: Konservativ, rückwärtsgewandt, wenig progressiv

Bayern wird seit Jahrzehnten von der CSU regiert, einer Partei, die kaum konservativer und reaktionärer sein könnte. Das „C“ in CSU steht offiziell für „christlich“, doch seine Interpretation hat wenig mit den Werten Jesu gemein. Wichtige Themen wie Klimaschutz, Bürgerrechte, sozial gerechtere Politik oder auch eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik werden stiefmütterlich behandelt. Rationale, evidenzbasierte Diskussionen bleiben häufig auf der Strecke, wenn ideologische oder kurzfristige wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Das sieht man besonders an der bayerischen Energiepolitik, in der erneuerbare Energien oft blockiert oder ausgebremst werden, während fossile Energieträger weiterhin stark gefördert werden.

2. Veganismus: Fleischkultur dominiert, Kulturkampf wird ideologisch geführt

Die bayerische Esskultur ist tief verwurzelt in Fleisch- und Milchprodukten. Während in Großstädten wie München vegane Alternativen mittlerweile vorhanden sind, sieht es in ländlichen Regionen düster aus. Die gesellschaftliche Akzeptanz für eine pflanzliche Lebensweise ist zudem oft gering. Wer sich kritisch über Massentierhaltung oder den hohen Fleischkonsum äußert, wird schnell als "links-grün versiffter Gutmensch" abgestempelt. In vielen Diskussionen herrscht eine geradezu aggressive Abwehrhaltung gegenüber pflanzlicher Ernährung – als wäre es eine Bedrohung der bayerischen Identität.
Auch auf politischer Ebene gibt es wenig Unterstützung für eine pflanzenbasierte Ernährungswende. Bayern ist ein Bundesland mit einer starken Agrarlobby, die sich vehement gegen Veränderungen wehrt. Subventionen fließen weiterhin in die Massentierhaltung, und Milch- sowie Fleischprodukte werden staatlich gefördert, während pflanzliche Alternativen kaum Unterstützung erhalten.

3. Mobilität: Autozentriert statt nachhaltig

Bayerns Verkehrspolitik setzt nach wie vor stark auf den Individualverkehr und den Ausbau von Straßeninfrastruktur, während nachhaltige Mobilitätskonzepte oft vernachlässigt werden. Gerade im ländlichen Raum gibt es kaum Alternativen zum Auto, und selbst in Großstädten wie München oder Nürnberg bleibt der öffentliche Nahverkehr hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Insbesondere der massive Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen zeigt, dass Bayern weiterhin auf den motorisierten Individualverkehr setzt. Großprojekte wie der Ausbau der A94 oder der dritte Autobahnring um München stehen sinnbildlich für eine Verkehrspolitik, die wenig mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Gleichzeitig fehlt es an echten Konzepten zur Förderung des Radverkehrs oder an sicheren Radwegen, gerade außerhalb der Städte.

Obwohl Bayern oft betont, den Schienenverkehr zu fördern, sieht die Realität anders aus. Viele Strecken sind marode, es gibt zahlreiche Ausfälle, und auf dem Land wurden in den letzten Jahrzehnten viele Bahnverbindungen schlicht stillgelegt. Statt neue Strecken zu reaktivieren oder in moderne Infrastruktur zu investieren, bleibt der Fokus auf Prestigeprojekte wie die überteuerte zweite S-Bahn-Stammstrecke in München, während viele Pendlerinnen in Bayern mit veralteten Zügen und schlechten Anschlüssen kämpfen.

4. Repression gegen Aktivist:innen: Harte Strafen statt Dialog

Bayern geht besonders hart gegen Klimaaktivist:innen und andere Protestbewegungen vor. Statt sich mit den Inhalten und Forderungen auseinanderzusetzen, setzt die Staatsregierung auf Repression und Einschüchterung.

Beispiele für harte Maßnahmen:

Diese harte Linie zeigt, dass Bayern wenig Interesse an echter Debatte oder demokratischer Teilhabe von Umwelt- und Klimabewegungen hat. Wer sich für nachhaltige Veränderungen einsetzt, muss hier mit massiven Konsequenzen rechnen – ein weiteres Argument, warum Bayern für mich kein attraktiver Wohnort ist.

5. Gesellschaftliches Klima: Oft wenig offen für Veränderung

Bayern steht für Tradition – doch oft bedeutet das auch, dass Neues schwer akzeptiert wird. Viele progressive Ideen stoßen auf Widerstand, sei es bei der Energiewende, bei sozialen Themen oder in der Bildungspolitik. Wer sich für Wandel und evidenzbasierte Politik einsetzt, muss hier oft gegen festgefahrene Strukturen ankämpfen.

Fazit: Bayern und ich – keine gute Kombination

Natürlich gibt es auch in Bayern engagierte Menschen, nachhaltige Initiativen und progressive Projekte. Bayern wäre auch landschaftlich attraktiv für mich als Trail Läufer. Doch insgesamt passt das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Klima nicht zu meinen Werten und meiner Lebensweise. Für mich ist Bayern derzeit kein Ort, an dem ich leben möchte.


Dieser Text ist meinem lieben Cousin gewidmet, der in Bayern lebt.

Ohne die Zuhilfenahme eines LLMs hätte dieser Text nie das Licht der Welt erblickt.